Im Rahmen einer Fachkooperation arbeiten compassio Lebensräume & Pflege und die FOM-Hochschule für Ökonomie & Management in Augsburg zusammen, um gemeinsam die Pflegefachlichkeit voranzubringen. Die Zusammenarbeit erfolgt zunächst im Rahmen des Projekts „PeBeM“ (Personalbemessung in der Pflege), das eine enge Verbindung zwischen theoretischem Wissen und praxisorientierter Umsetzung schaffen soll. Das Seniorendomizil Haus Gabriel in Kissing ist im Rahmen der Pilotierung Praxispartner. Damit wird sichergestellt, dass in der Theorie erarbeitete Maßnahmen in der Praxis getestet und wirksam umgesetzt werden können.
Die Personalbemessung in der Pflege (PeBeM) ist ein Instrument, mit dem Pflegeeinrichtungen den erforderlichen Personalschlüssel für ihre Einrichtung ermitteln können. Genauer untersuchen sie, wie viel Personal mit welcher Qualifikation zu welcher Zeit und an welchem Ort arbeiten muss. Die Anzahl und nötige Qualifikation der erforderlichen Arbeitskräfte hängt dabei insbesondere vom Pflegegrad der Pflegebedürftigen ab. So benötigt z. B. eine Person mit Pflegegrad 4 mehr Pflegefachkräfte als eine Person mit Pflegegrad 2. Entsprechend muss die Einrichtung bei ihrer Einsatzplanung solche Aspekte der Personalbemessung berücksichtigen.
Im Verlauf der Projektkooperation haben Studierende der FOM-Hochschule im Projekt PeBeM zunächst detaillierte Literaturrecherchen durchgeführt. Die erarbeiteten Erkenntnisse wurden im Rahmen einer Präsentation vorgestellt und gemeinsam mit compassio Geschäftsführerin Monika Nirschl und Kollegen aus den Fachabteilungen Qualitätsmanagement, Fort- und Weiterbildung sowie Leitungskräften aus dem Haus Gabriel in Kissing diskutiert. Der konstruktive Austausch ermöglichte einen gewinnbringenden Dialog zwischen Theorie und Pflegepraxis.
In der weiteren Zusammenarbeit werden die Studierenden der FOM die compassio-Einrichtungen bei der PeBeM-Einführung weiter fachlich eng begleiten. Der praxisnahe Ansatz dient dazu, einen direkten Einblick in die Herausforderungen der Pflegebranche zu erhalten und konkrete Handlungsempfehlungen zu entwickeln.
Beide Partner wollen in Zukunft ihre Zusammenarbeit weiter intensivieren, um Pflegepraxis und Pflegetheorie enger zu verzahnen. Beispielsweise bietet compassio bereits heute Studierenden der Hochschule Bachelorarbeiten im Bereich Personalentwicklung und PeBeM an. Auch ist ein umfangreiches Fort- und Weiterbildungsangebot für Mitarbeitende der compassio im Rahmen einer langfristigen Hochschul-Kooperation vorgesehen.
Für Geschäftsführerin Monika Nirschl ist die Zusammenarbeit mit der FOM-Hochschule ein wichtiger Baustein zur Mitarbeiterbindung und Steigerung der Arbeitgeberattraktivität. „Der demografische Wandel und insbesondere der Fachkräftemangel stellen die stationäre Pflege in Zukunft vor noch größere Herausforderungen. Gleichzeitig werden die fachlichen Anforderungen an unsere Mitarbeiter im Zuge des medizinischen Fortschritts anspruchsvoller. Gut ausgebildete Pflegefachpersonen auch mit einem akademischen Hintergrund werden daher in Zukunft stärker gefragt sein. Mit der FOM-Hochschule haben wir einen praxisorientierten Hochschulpartner, mit dem wir gemeinsam unsere Mitarbeitenden in ihrer fachlichen Entwicklung bestmöglich unterstützen können, um unseren Bewohnern eine qualitativ gute Begleitung und Pflege anbieten zu können.“