Vom Praktikanten zur Führungskraft

Karriere | 12.09.24
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Was man aus den USA als “Karriere vom Tellerwäscher” kennt, findet man tatsächlich auch im Pflegeberuf. Gerade in dieser Sparte gibt es unfassbar steile Karrieremöglichkeiten. Wir sagen: Wer will, der kann. Über 70 Mio. Umsatz verantwortet Johannes Lorenz. Eine “große Nummer” für den 35-jährigen Regionalleiter der Region Südwest, der seit einem Jahrzehnt das compassio-Team verstärkt und Nachfolger von Holger Wammers ist.

Wir haben den jungen Erfolgreichen mal auf Herz und Nieren geprüft und ihm liebevoll über die Schulter geblickt …

Johannes Lorenz, ab dem 1. September 2024 neuer Regionalleiter Südwest, übernimmt die Verantwortung für 13 Seniorendomizile bei compassio. Der 35-Jährige hat sich in der Pflegebranche von Grund auf bewährt und ist seit einem Jahrzehnt in verschiedenen Positionen bei compassio tätig. Im Interview gibt Johannes Lorenz Einblicke in seinen Werdegang und seine Pläne für die neue Rolle.

Wie lange bist du bereits in der Pflegebranche tätig und wie hat sich dein Karriereweg entwickelt?

Mein erster Kontakt mit der Pflegebranche war 2006, als ich das Berufskolleg für Pflege und Gesundheit besuchte – damals ohne eine klare Vorstellung, wohin mich mein Weg führen würde. Durch ein Praktikum in einem Pflegeheim bin ich eher zufällig in die Altenpflege-Ausbildung hineingestolpert, die ich 2008 begann und erfolgreich abschloss. Was als Zufall begann, entwickelte sich zu meiner Leidenschaft. Nach meiner Ausbildung und einer kurzen Zeit bei meinem ersten Arbeitgeber wechselte ich 2014 zu compassio als Wohnbereichsleitung. Bei compassio habe ich einen modernen und innovativen Arbeitgeber gefunden, der mich unterstützt und weiterentwickelt hat. Ich konnte an verschiedenen Standorten wertvolle Führungserfahrungen sammeln, unter anderem bei der Eröffnung des Seniorendomizils Haus Sibylla in Muggensturm. Parallel dazu absolvierte ich meinen Fachwirt im Gesundheits- und Sozialwesen sowie den Betriebswirt. Weitere Stationen führten mich nach Bayern, wo ich als Qualitätsbeauftragter und später als Pflegedienstleitung tätig war. Schließlich durfte ich das Seniorendomizil Haus Rudolf in Durmersheim als Einrichtungsleiter führen und war im Anschluss fast sieben Jahre im Haus Maximilian in Fürth tätig, wo ich mich neuen Herausforderungen stellte und andere Einrichtungen in Bayern unterstützte.

Welche besonderen Herausforderungen und Erfolge haben deinen bisherigen beruflichen Weg geprägt?

Die größte Herausforderung in der Pflegebranche ist, dass nicht immer nur die Fakten zählen – auch Emotionen spielen eine entscheidende Rolle. Um den Tag erfolgreich zu gestalten, ist es wichtig, die tagesaktuelle Gefühlslage zu verstehen. Dadurch konnte ich viele Herausforderungen in Lösungen verwandeln, was für mich zahlreiche kleine Erfolge bedeutet.

Welche Aufgaben und Verantwortlichkeiten hast du in deiner Rolle als Regionalleiter?

Als Regionalleiter liegt es in meiner Verantwortung, ein starkes Team von 13 Pflegeeinrichtungen sowohl qualitativ als auch wirtschaftlich weiterzuentwickeln. Mein Fokus liegt darauf, sicherzustellen, dass kleine Herausforderungen nicht zu großen Problemen werden. An erster Stelle steht für mich immer die gute Versorgung unserer Bewohner mit einem motivierten Mitarbeiter-Team. Meine Aufgabe ist es, die notwendigen Strukturen, Prozesse und Rahmenbedingungen dafür zu schaffen.

Wie gestaltest du den Kontakt und die Zusammenarbeit mit den Pflegeeinrichtungen in deiner Region?

Jeder Mensch und jedes Team sind einzigartig. Wir haben heute das Privileg, auf vielfältige Weise miteinander zu kommunizieren, Lösungen zu finden und Teams zu entwickeln. Daher finde ich für jede Einrichtung den passenden Weg, um die wertvolle gemeinsame Zeit optimal zu nutzen.

Welche Ziele hast du dir als Regionalleiter für die nächsten Jahre gesetzt?

Ich habe von meinem Vorgänger Holger Wammers eine gut aufgestellte Region übernommen. Mein Ziel ist es, die Stabilität in den Einrichtungen zu erhalten und gleichzeitig Fortschritte zu wagen – gemeinsam mit den Führungskräften und Mitarbeitern. Unsere Bewohner und Mitarbeiter sollen bei compassio gerne leben und arbeiten.

Wie gehst du mit den aktuellen Herausforderungen in der Pflegebranche um, insbesondere in Bezug auf Mitarbeitergewinnung und -bindung?

Gute Mitarbeiter wachsen nicht auf Bäumen. Deshalb ist es essenziell, junge Menschen für den Pflegeberuf zu begeistern, sie gut auszubilden und mit dem „grünen Blut“ von compassio zu infizieren. Gut ausgebildete und motivierte Mitarbeiter bleiben dem Unternehmen meist langfristig treu und bringen oft weitere talentierte Kräfte mit.

Welche Führungsprinzipien sind dir besonders wichtig?

Für mich sind klare Kommunikation auf Augenhöhe, eindeutige Worte und die verbindliche Umsetzung gemeinsam getroffener Entscheidungen essenziell. Erfolg ist nur möglich, wenn wir als Team an einem Strang ziehen und unsere Ziele gemeinsam verwirklichen.

Wie förderst du die Motivation und das Engagement deines Teams?

Individuell und situativ; es gibt für mich kein „Immer-so-Prinzip“. Jede Situation erfordert eine individuelle Herangehensweise.

Wie stellst du sicher, dass hohe Qualitätsstandards in den Pflegeeinrichtungen eingehalten werden?

Wir arbeiten in einem interdisziplinären Experten-Team, bestehend aus regionalen Qualitätsmanagern (RQM), Qualitätsmanagern (QM), Pflegedienstleitungen (PDL) und Einrichtungsleitungen (EL). Der kontinuierliche Austausch und regelmäßige Schulungen gewährleisten, dass unsere Mitarbeiter stets nach dem neuesten Wissensstand arbeiten können.

Was inspiriert dich täglich in deiner Arbeit und wo siehst du deine größte Erfüllung?

Die stationäre Pflege bietet ein abwechslungsreiches und interessantes Aufgabenfeld, das jedoch modernisiert werden muss. Es reicht schon lange nicht mehr, nur ein Pflegeherz zu besitzen. Ich möchte diesen Wandel mitgestalten und die Berufe in der Pflege stärken und aufwerten.

Wie schaffst du es, eine gesunde Work-Life-Balance in deinem intensiven Job aufrechtzuerhalten?

Meine Familie – meine Frau und unsere beiden Kinder – und ich verbringen viel Zeit in der Natur. Ich gehe gerne jagen, angeln und Pilze sammeln, und verwerte die Funde dann gemeinsam mit meiner Familie. Diese Aktivitäten bieten mir einen notwendigen Ausgleich und holen mich aus intensiven Arbeitsphasen heraus.

Gibt es ein Motto oder eine Philosophie, nach der du in deinem beruflichen Leben handelst?

„Feuer soll man nicht in Papier hüllen.“ Dieses chinesische Sprichwort begleitet mich in jeder Lebenslage und hilft mir, kluge Entscheidungen zu treffen.

Welche Botschaft möchtest du den Mitarbeitern in deiner Region mit auf den Weg geben?

Pflege ist der schönste Beruf, den man sich wünschen kann! Alle, die sich für diesen Beruf entschieden haben, sind auf dem richtigen Weg.

Herzlichen Dank, Johannes Lorenz, für diese Einblicke. Viel Freude, Erfüllung und Erfolg in deiner neuen Aufgabe als Regionalleiter bei compassio.

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