Ratgeber Demenz
Wertvolle Tipps und Unterstützung im Umgang mit Demenz
Demenz ist eine Erkrankung des Gehirns, die zu einem fortschreitenden Verlust von kognitiven Fähigkeiten führt. Die häufigste Form der Demenz ist die Alzheimer-Krankheit, aber es gibt auch andere Arten, wie vaskuläre Demenz, Lewy-Körper-Demenz und Frontotemporale Demenz. Gemeinsam ist diesen Erkrankungen, dass sie Gedächtnisprobleme, Beeinträchtigungen des Denkvermögens, Verhaltensänderungen und Probleme bei alltäglichen Aktivitäten verursachen. Das Wort „Demenz“ aus dem Lateinischen übersetzt, bedeutet wörtlich „der Geist ist weg“. Diese Beschreibung definiert eine allgemeine Hirnleistungsschwäche, verbunden mit Gedächtnis- und Orientierungsstörungen sowie Persönlichkeitsveränderungen.
Diese Definition umfasst im Wesentlichen die intellektuellen Fähigkeiten wie Wissen, Denken, Gedächtnis, wobei jedoch die psychisch-emotionalen Symptome häufig die größten Belastungen für den Betroffenen und seine soziale Umwelt darstellen.
Es ist wichtig zu beachten, dass Demenz nicht immer vermeidbar ist, aber es gibt Faktoren, die das Risiko einer Erkrankung verringern können, wie eine gesunde Lebensweise, regelmäßige körperliche Aktivität, eine ausgewogene Ernährung und die Vermeidung von Rauchen und übermäßigem Alkoholkonsum. Frühzeitige Diagnose und eine angemessene Behandlung können ebenfalls dazu beitragen, die Symptome zu lindern und die Lebensqualität von Menschen mit Demenz zu verbessern.
Nachfolgend erhalten Sie einen Überblick über die Ursachen für Demenz:
Alzheimer-Krankheit
Bei der Alzheimer-Krankheit treten abnorme Ablagerungen von Proteinfragmenten im Gehirn auf, die die Kommunikation zwischen Nervenzellen stören und zu ihrem Untergang führen. Dies ist die häufigste Ursache für Demenz.
Vaskuläre Demenz
Diese Form der Demenz tritt aufgrund von Durchblutungsstörungen im Gehirn auf, die durch Schlaganfälle oder kleinere Blutungen verursacht werden. Die Symptome hängen vom betroffenen Bereich des Gehirns ab.
Lewy-Körper-Demenz
Bei dieser Form der Demenz bilden sich abnormal geformte Proteinablagerungen in den Nervenzellen des Gehirns. Die Symptome können Halluzinationen, Bewegungsstörungen und Gedächtnisprobleme umfassen.
Frontotemporale Demenz
Diese Art von Demenz betrifft in der Regel die Frontal- und Schläfenlappen des Gehirns und kann zu Veränderungen in der Persönlichkeit, im Verhalten und in der Sprache führen.
Parkinson-Krankheit
Menschen mit fortgeschrittener Parkinson-Krankheit können auch Demenz entwickeln. Diese Demenz wird oft als Parkinson-Demenz bezeichnet und ist mit Problemen bei der Informationsverarbeitung und dem Gedächtnis verbunden.
Gemischte Demenz
In einigen Fällen können mehrere Ursachen von Demenz gleichzeitig auftreten, was als gemischte Demenz bezeichnet wird. Dies kann dazu führen, dass die Symptome komplexer sind.
Es gibt verschiedene Therapien und Ansätze zur Behandlung von Demenz, aber es gibt keine Heilung. Die Behandlung konzentriert sich in der Regel darauf, die Symptome zu lindern und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern. Zu den Therapieoptionen gehören:
Es ist wichtig zu beachten, dass die Behandlung je nach Demenzart und individueller Situation variieren kann. Angehörige sollten mit Ärzten und Fachleuten im Gesundheitswesen zusammenarbeiten, um einen geeigneten Behandlungsplan zu entwickeln und die bestmögliche Pflege und Unterstützung für Menschen mit Demenz sicherzustellen.
Im Regelfall ist es enorm belastend und schmerzhaft, wenn ein geliebter Mensch immer mehr seiner kognitiven Fähigkeiten verliert. Um mit den eigenen Gefühlen, Unsicherheiten und Ängsten besser umgehen zu können, ist eine professionelle Beratung und Unterstützung sinnvoll. Diese können vom Hausarzt, der Pflegefachkraft in der stationären Versorgung oder durch eine niedergelassene Pflegeberatung stattfinden. Außerdem können Selbsthilfegruppen und der dort angebotene Austausch gleichermaßen Betroffener dazu beitragen, dass Angehörige gestärkt werden und die eigene Gesundheit gefördert wird.
Der Umgang mit Menschen, die an Demenz leiden, erfordert Einfühlungsvermögen, Geduld und Verständnis. Hier sind einige Tipps, wie man besser mit Demenzkranken umgehen kann:
Verwenden Sie einfache und klare Sprache. Sprechen Sie langsam und in kurzen Sätzen. Stellen Sie sicher, dass Sie Augenkontakt herstellen und auf nonverbale Signale achten. Wiederholen Sie wichtige Informationen, wenn nötig.
Menschen mit Demenz können sich langsam bewegen und Dinge vergessen. Es ist wichtig, geduldig zu sein und ausreichend Zeit für Aktivitäten und Gespräche einzuplanen.
Eine regelmäßige Tagesstruktur kann Menschen mit Demenz helfen, sich sicherer zu fühlen. Versuchen Sie, tägliche Aktivitäten und Routinen beizubehalten.
Stellen Sie sicher, dass die Umgebung sicher ist, um Unfälle zu verhindern. Entfernen Sie potenziell gefährliche Gegenstände und installieren Sie gegebenenfalls Sicherheitsvorrichtungen.
Bieten Sie Ihre Hilfe an, aber drängen Sie nicht. Geben Sie den Betroffenen die Möglichkeit, so unabhängig wie möglich zu sein.
Menschen mit Demenz können verwirrt und ängstlich sein. Geben Sie Trost und Sicherheit, hören Sie zu und zeigen Sie Mitgefühl.
Beziehungsgestaltung in der Pflege von Menschen mit Demenz richtet sich nicht auf die Kontrolle oder das Trainieren von Verhalten oder die Erwartung von sozial wünschenswertem oder korrektem Verhalten. Vielmehr soll mit einer personenzentrierten Versorgung eine Haltung erwirkt werden, die die betroffene Person in den Mittelpunkt stellt und dabei die Demenz nicht als medizinisches Problem wahrnimmt. Es geht also darum, den Menschen als Person mit individuellem Unterstützungs- sowie Beziehungsbedürfnis zu verstehen.
Fragen, die zum Erlangen von Verständnis beitragen:
Jeder pflegebedürftige Mensch mit Demenz erhält Angebote zur Beziehungsgestaltung, die das Gefühl, gehört, verstanden und angenommen zu werden sowie mit anderen Personen verbunden zu sein, erhalten oder fördern. Hilfreich kann dabei sein:
Maßnahmen und Methoden der Beziehungsförderung und -gestaltung in folgenden Alltagsbereichen anbieten:
Seit Januar 2020 wohnt Gisela Schumacher im Seniorendomizil Haus Heinrich in Hemhofen. Schon immer war Frau Schuhmacher eine lebenslustige Frau mit Humor, die gerne tanzte und sich mit ganzem Herzen ihrer Familie widmete. Heute ist sie an Demenz erkrankt und kann ihren Alltag nicht mehr allein bewältigen. Ihre Liebenswürdigkeit und das Lächeln im Gesicht zeichnen sie immer noch aus. Im Haus Heinrich lebt sie getreu dem Motto „Demenz und trotzdem immer mittendrin“. Ob Kartoffeln schälen, Schlagerparty oder ein Spaziergang in der Natur vermitteln ihr die Botschaft „Ich gehöre dazu“. Mit der Lieblingsmitarbeiterin Simone an der Hand kann sie den Lebensabend in vollen Zügen genießen.
Kurz vor Weihnachten im Jahr 2019 zog Hubert Kroth in das compassio Seniorendomizil Haus Dominic in Elsenfeld. In früheren Zeiten kümmerte er sich voller Stolz gemeinsam mit seiner Mutter um die Landwirtschaft und die dorfeigene Postfiliale. Herr Kroth war bestens in seinem Heimatort im Spessart integriert, da seine Oma den ansässigen Tante-Emma-Laden leitete. Auch das Backen mit seiner Mutter sorgte jederzeit für pure Freude. Heute lässt er im Haus Dominic beim Basteln und Malen seiner Kreativität freien Lauf, spielt mit andere Bewohnern Mühle und Gesellschaftsspiele oder genießt die bunten Feste und Veranstaltungen. In unserer Einrichtung fühlt er sich rundum wohl und durch den abwechslungsreichen Alltag geht die Lebensfreude bis heute nie verloren.