Am Welt-Alzheimertag, dem 21. September, finden weltweit Aktivitäten statt, um die Situation von Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen ins Bewusstsein zu rücken.
Seit 1994 wird der Welt-Alzheimertag am 21. September begangen, auch in Deutschland, um die rund 1,8 Millionen Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen zu sensibilisieren. Der Begriff „Demenz“ bedeutet wörtlich übersetzt „Weg vom Geist“ oder „ohne Geist“ aus dem Lateinischen. Dies beschreibt das Hauptmerkmal von Demenzerkrankungen, nämlich den Verlust geistiger Fähigkeiten. „Unsere Bewohner mit Demenz benötigen viel Aufmerksamkeit und professionelle Betreuung im Alltag“, sagt Stefan Damerow, Einrichtungsleitung im Seniorendomizil Haus Klara.
Speziell ausgebildete Mitarbeiter im Bereich der sozialen Betreuung stehen den Bewohnern zur Seite, darunter Ergotherapeuten, Gerontopsychiatrische Fachkräfte und Mitarbeiter der Betreuung. Die Arbeit mit Demenzkranken erfordert Empathie, Geduld und Verständnis. Trotz der Herausforderungen gibt es bedeutungsvolle Momente der Freude und des Glücks, in denen die Betroffenen aufblühen und Momente der Klarheit erleben.
Am 21. September bietet das Betreuungsteam ein besonderes Angebot unter dem Motto „Sinnesreis(z)e durch die Zeit“ an. Hierbei laden verschiedene Mitmachaktionen Menschen mit Demenz und Interessierte ein, eine Reise in die Vergangenheit zu unternehmen. Eine alte Schreibmaschine steht bereit, um Briefe auf traditionelle Weise zu schreiben, eine Schiefertafel erinnert an die Schulzeit, Teppichklopfer lassen die Mühsal der Hausarbeit vergangener Tage aufleben. Es gibt praktische Übungen zum Sockenstopfen und Bügeln wie in früheren Zeiten. Zudem können die Teilnehmer frischen Kaffee duften und ihre Tassenportion Kaffee mit einer alten Kaffeemühle zubereiten.
Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, an dieser spannenden Zeitreise teilzunehmen. Der „Kaffeeklatsch“ findet am 21. September von 14.30 Uhr bis 16 Uhr statt. Neben dem Vergnügen stehen die Experten auch für Fragen rund um das Thema Demenz zur Verfügung.
„Wir möchten die Krankheit enttabuisieren und den Menschen mit Demenz die Angst nehmen. Obwohl Demenz aktuell nicht heilbar ist, bleibt das Leben mit Demenz lebenswert. Menschen mit Demenz möchten selbstbestimmt leben, verfügen über Fähigkeiten, wollen integriert werden und sich aktiv einbringen. Damit Teilhabe gelingt, heißt es genau hinsehen: Langsamer sprechen, Blickkontakt suchen, einfache Worte verwenden, geduldig sein“, betont Sandra Spatschke, Leitung der sozialen Betreuung. Betroffenen kann durch medizinische Behandlung, Beratung, soziale Betreuung, fachkundige Pflege und vieles mehr geholfen werden.